Der zuletzt erschienene Leserbrief plädiert für eine Rückkehr zur Atomkraft und stellt Windkraftanlagen als umweltschädlich dar. Ich möchte hier deutlich widersprechen.
Atomkraft ist keine Lösung für unsere Energieprobleme. Sie hinterlässt hochradioaktiven Müll, der über Hunderttausende Jahre gefährlich bleibt. Ein sicheres Endlager gibt es weltweit nicht, und allein die Suche danach verschlingt Milliarden. Diese Kosten werden wir und kommende Generationen tragen. Von „billigem Atomstrom“ kann also keine Rede sein.
Auch das Unfallrisiko darf nicht verharmlost werden. Katastrophen wie Fukushima oder Tschernobyl haben gezeigt, dass selbst in Hochtechnologieländern ein GAU nie ausgeschlossen ist. Die Folgen wären für Mensch, Umwelt und Wirtschaft untragbar.
Zudem ist Atomstrom heute die teuerste Form der Energiegewinnung. Neubauten in Frankreich oder Großbritannien verschlingen Milliarden, Bauzeiten verzögern sich um Jahrzehnte. Gleichzeitig sind laut Internationaler Energieagentur Wind- und Solarenergie inzwischen die günstigsten Quellen für neuen Strom weltweit. Bereits bestehende Anlagen liefern zuverlässig und zu einem Bruchteil der Kosten.
Natürlich haben auch Windräder und Solaranlagen ökologische Auswirkungen – aber diese sind im Vergleich zu den Gefahren der Atomkraft gering und vor allem beherrschbar. Die Anlagen sind größtenteils recycelbar, während Atommüll für viele Generationen ein tödliches Risiko bleibt.
Deutschland besitzt enormes Potenzial für eine sichere, saubere Energieversorgung: Wind, Sonne, Biomasse, Wasserkraft und bald auch grüner Wasserstoff. Ihr Ausbau schafft hunderttausende Arbeitsplätze, macht uns unabhängiger von Energieimporten und senkt langfristig die Kosten.
Statt auf eine riskante Technologie der Vergangenheit zu setzen, sollten wir in die erneuerbaren Energien investieren. Nur so erreichen wir Klimaschutz, Versorgungssicherheit und günstige Strompreise.
Unsere Zukunft liegt eindeutig in den erneuerbaren Energien – nicht im Rückschritt zur Atomkraft.
Claudia Meyer-BlömerKreisvorsitzende BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN VECHTA
Dinklage